Ein individueller Sanierungsfahrplan, kurz iSFP, zeigt Ihnen, wie Sie Ihr Haus Schritt für Schritt modernisieren und umbauen können. Für die Energieberatung und einzelne Sanierungsmaßnahmen winkt Fördergeld.
Das Wichtigste in Kürze:
Der individuelle Sanierungsfahrplan, kurz iSFP, ist eine auf Sie zugeschnittene Strategie, um Ihr Gebäude Schritt für Schritt zu sanieren. Ein Energieberater oder eine -beraterin legt diese Strategie gemeinsam mit Ihnen fest. Diese Sanierungsschritte sind dabei so aufeinander abgestimmt, dass Ihre Umbau- und Modernisierungsaktivitäten ökonomisch und energetisch optimiert sind.
Der Umfang des iSFP richtet sich dabei nach Ihren Wünschen und Möglichkeiten als Hausbesitzer/in. Im iSFP können wenige Einzelmaßnahmen beschrieben werden, der Plan kann aber auch bis zur kompletten Gebäudesanierung reichen. Wenn der iSFP fertig ist, erhalten Sie die beiden für Sie wichtigsten Dokumente: "Mein Sanierungsfahrplan" und die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen".
Der iSFP ist eine Voraussetzung, damit Sie einen Zuschuss für Ihre Energieberatung erhalten. Energieberatungen in anderer Form sind natürlich auch möglich und sinnvoll, werden aber vom Bund nicht finanziell gefördert. Auf dieser Internetseite erfahren Sie Grundlegendes zum iSFP.
Am Anfang des Fahrplans wird der energetische Ist-Zustand Ihres Gebäudes beschrieben, unterteilt in einzelne Bereiche, wie die Warmwasser-Aufbereitung oder die Dämmwirkung des Dachs. Dann wird der optimale Weg hin zu einem effizienten Gebäude dargestellt. Wie sich Ihre geplanten Sanierungsschritte künftig auswirken, können Sie an Kennwerten für den Energiebedarf und einer Farbskala ablesen.
Farbeinstufung | Spezifischer Primär-energiebedarf [kWh/m²a] | Beschreibung | Beschreibung für Kund:innen |
---|---|---|---|
Dunkelgrün | ≤ 30 | Effizienzhaus (EH) plus / EH 55 / vollständig mit BEG EM saniertes Gebäude / Passivhaus (PH) | Fortschrittlicher Standard |
Grün | ≤ 60 | EH 70 / EH 85 / Neubau GEG 2023 / vollständig nach Anlage 7, GEG 2020 saniertes Gebäude | Gesetzliche Anforderungen an Neubauten |
Gelbgrün | ≤ 90 | Neubau EnEV 2002 und 2009 / Anlage 3, Tabelle 1, EnEV 2002 / GEG 140-Prozent-Regel | Gesetzliche Anforderungen an Neubauten und sanierte Bauteile aus 2002/2009 |
Gelb | ≤ 130 | Teilsaniertes Gebäude ab WSchVO 1995 | Teilsaniertes Gebäude |
Orange | ≤ 180 | Teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude vor der WSchVO 1995 | Teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude |
Rot | ≤ 230 | Teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude vor der WSchVO 1984 | Teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude |
Dunkelrot | > 230 | Teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude vor der ersten WSchVO 1978 | Teilsaniertes oder unsaniertes Gebäude |
(Quelle: BMWK/DENA Handbuch für Energieberaterinnen und Energieberater, eigene Darstellung) |
Der Fahrplan beschreibt, welche Maßnahmen für das Gebäude anstehen, welches Einsparpotenzial diese haben und wie Sie mit einer Kombination von Maßnahmen bestmöglich Energie einsparen. Gleichzeitig erhalten Sie eine Einschätzung, welche finanziellen Investitionen notwendig sind und mit welchen Fördermitteln Sie zum Zeitpunkt der Erstellung des iSFP rechnen können. Daraus ergibt sich Ihre jährliche Kostenbelastung. Zudem erfahren Sie zu jeder Sanierungsaktion, wie Sie erneuerbare Energien einsetzen und wie viel CO₂ Sie damit einsparen können. Die besten Maßnahmen stehen an vorderster Stelle.
Darüber hinaus können Sie sich im individuellen Sanierungsfahrplan zusätzliche Pluspunkte mit entsprechenden Symbolen anzeigen lassen. Dies sind Vorteile, die eine energetische Sanierung zusätzlich mit sich bringen kann, die jedoch nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind. Um bei einer Entscheidung für einen Sanierungsschritt möglichst alle Effekte bedenken zu können, ist es möglich diese im iSFP zu berücksichtigen:
Kernstück des iSFP ist die Fahrplanseite. Sie ist Teil des Dokuments "Mein Sanierungsfahrplan", das für Sie erstellt wird. Die Fahrplanseite stellt den Zustand des Gebäudes im Verlauf der Sanierung symbolisch dar, indem sie die vereinbarten Maßnahmen(-pakete) mit ihrem zeitlichen Ablauf, ihren baulichen Maßnahmen, Kosten und Einsparpotenzialen nacheinander und übersichtlich auf einer Seite beschreibt.
Zusätzlich zu "Mein Sanierungsfahrplan" erhalten Sie die "Umsetzungshilfe für meine Maßnahmen". Sie enthält detaillierte, tiefer gehende Informationen über die einzelnen Sanierungsschritte. Mit den technischen Daten wie z.B. zur Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG), der Wärmeleitfähigkeitsstufe (WLS) oder Dämmstoffdicken können Sie Angebote gezielter auf Ihr Vorhaben ausrichten. Dadurch verdeutlicht sie das Ziel und kann als Vorbereitung auf die anstehenden Bauarbeiten genutzt werden.
Hinweis: Der iSFP verpflichtet Sie nicht, die darin beschriebenen Maßnahmen auch umzusetzen. Der Plan beschreibt nur, welche Schritte in welchem zeitlichen Ablauf am sinnvollsten sind.
Im individuellen Sanierungsfahrplan sind die Informationen zur Gebäudesanierung leicht verständlich aufbereitet. Kennwerte und eine Farbskala zeigen anschaulich, wie sich mögliche Sanierungen auswirken werden.
Sinnvoll ist ein solcher "Fahrplan", weil Sie als Eigentümer:in oft nicht wissen, womit Sie anfangen sollen: mit der Dachdämmung oder doch dem Austausch der Heizung? Zudem ist häufig unklar, welche Chancen eine gezielte Kombination der richtigen Maßnahmen bietet. Die Umbau- und Modernisierungsmaßnahmen werden durch den Plan ökonomisch und energetisch optimiert.
Er ist auf Ihr individuelles Nutzungsverhalten abgestimmt; dieses beeinflusst die vorgeschlagenen Sanierungsaktionen. Das betrifft beispielsweise eine von Ihnen gewünschte Raumtemperatur oder die Zeiträume, in denen Sie üblicherweise zu Hause sind. Der Fahrplan zeigt Ihnen, welche Maßnahmen am sinnvollsten sind und welche Kombinationen davon das größtmögliche Einsparpotenzial haben.
Da die besten Maßnahmen ganz vorne stehen und mögliche spätere Sanierungsschritte bereits berücksichtigen, wird die Gefahr eines schlechten Kosten/Nutzen-Verhältnisses vermieden.
Ein Beispiel dazu: Es könnte sein, dass Sie zuerst eine neue Heizung einbauen, aber erst später Ihre Gebäudehülle dämmen möchten. Die Heizung würde zunächst für die noch schlechte Gebäudehülle ausgelegt, wäre nach einer späteren Dämmung aber überdimensioniert, weil das sanierte Gebäude nicht mehr so viel Wärmeenergie benötigt.
Weitere Informationen zu energetischen Gebäudesanierungen und Tipps zu Ihrem Nutzerverhalten finden Sie auf der Internetseite der Verbraucherzentralen.
Tipp: Bedenken Sie, dass Entscheidungen für energetische Gebäudesanierungen längerfristige Auswirkungen haben, beispielsweise durch finanzielle Einsparungen. Denken Sie also am besten schon frühzeitig darüber nach, welche Anforderungen Sie an Ihre Wohnsituation in den kommenden Jahren haben werden. Das betrifft beispielsweise die Gestaltung des Grundrisses. Möglicherweise kann Ihr:e Energieberater:in Sie auch zu Aspekten wie altersgerechtem oder barrierefreiem Wohnen beraten.
Den iSFP können Sie für Sanierungsvorhaben von Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhäusern nutzen. Voraussetzungen, um Fördermittel zu erhalten sind, dass das Gebäude mindestens 10 Jahre alt ist und vorwiegend als Wohngebäude genutzt wird.
Einen Förderantrag muss entweder die Person stellen, der das Wohngebäude gehört, oder stellvertretend die Energieberaterin oder der Energieberater. Beantragen nicht Sie als Eigentümer:in den iSFP, muss der oder die Beantragende Ihre schriftliche Erlaubnis dazu haben.
Der oder die von Ihnen Beauftragte muss vom BAfA als Energieberater:in für Wohngebäude zugelassen sein, um einen iSFP erstellen zu dürfen. Sie finden geeignete Personen dazu auf der so genannten Energieeffizienz-Expertenliste. Setzen Sie auf der Internetseite rechts unter "Einstellungen" ein Häkchen bei „Energieberatung für Wohngebäude“, um nur die zugelassenen Personen im gewünschten Umkreis angezeigt zu bekommen.
VorgehensweiseUm einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) und die dazu gehörigen Fördermittel zu bekommen, sollten Sie sich an diesen Ablauf halten:
Mit dieser Kurzanleitung gelangen Sie in 7 Schritten zum Sanierungsfahrplan.
Durch den individuellen Sanierungsfahrplan steigt der Aufwand im Vergleich zur einfachen Energieberatung zu Hause, weshalb die Rechnung dafür höher ausfallen kann. Das Beratungshonorar wird aber mit bis zu 80 Prozent bezuschusst. Nur 20 Prozent müssen Sie selbst bezahlen, wobei die Honorarsummen stark unterschiedlich ausfallen können. Der von Ihnen zu zahlende Anteil liegt in der Regel zwischen 300 und 900 Euro. Dieses Geld ist meist gut angelegt, weil bereits die ersten umgesetzten Sanierungen diese Kosten üblicherweise mehr als ausgleichen.
Sinn des Fahrplans ist es, nicht nur energetisch, sondern auch finanziell optimale Lösungen auszuarbeiten, so dass unter dem Strich eine klare Kostenersparnis für Verbraucher:innen angestrebt wird. So sollen von vornherein mögliche künftige Zusatzkosten vermieden werden, die durch eine falsche Reihenfolge oder Herangehensweise entstehen können.
Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) fördert den individuellen Sanierungsfahrplan. Als Gebäudeeigentümer:in können Sie 50 Prozent des Beratungshonorars als Zuschuss erhalten. Der maximale Zuschuss für Ein- und Zweifamilienhäuser liegt bei 650 Euro und für größere Wohngebäude bei 850 Euro. Falls Eigentumsgemeinschaften (WEGs) oder ähnliche -gruppen in einer Versammlung eine Erläuterung der Energieberatung wünschen, ist dafür ein ergänzender Zuschuss vorgesehen, er beträgt maximal 250 Euro.
Zuschüsse für die Beratung und den iSFP werden direkt an Ihre:n Energieberater:in ausgezahlt. Wie gewohnt können Sie später für die einzelnen Maßnahmen Fördermittel beantragen.
Ihre Energieberaterin oder Ihr Energieberater ist außerdem verpflichtet, die Maßnahmen oder Maßnahmenpakete nach Möglichkeit förderfähig auszuarbeiten und Sie auf mögliche Fördermittel hinzuweisen.
Entscheiden Sie sich für einen individuellen Sanierungsfahrplan, bringt das einen iSFP-Bonus, wenn Sie die vorgeschlagenen Sanierungsschritte tatsächlich gehen: Der für die jeweilige Maßnahme vorgesehene Fördersatz wird zusätzlich um 5 Prozentpunkte erhöht. Um diesen Bonus zu erhalten, müssen Sie die Maßnahme spätestens 15 Jahre nach der Erstellung des iSFP durchführen.
Maßnahme | Zuschuss in Prozent | iSFP-Bonus in Prozent |
---|---|---|
Maßnahmen an der Gebäudehülle (bspw. Dämmung Außenwände, Dachflächen, Austausch von Türen und Fenstern) | 15 | + 5 |
Anlagentechnik (bspw. Einbau und Austausch oder Optimierung raumlufttechnischer Anlagen, Einbau digitaler Systeme zur Verbrauchsoptimierung) | 15 | + 5 |
Maßnahmen zur Heizungsoptimierung (bspw. hydraulischer Abgleich einschließlich Austausch von Heizungspumpen) | 15 | + 5 |
Hinweis: Beim Austausch von Heizungen gibt es keinen iSFP-Bonus. Für den Heizungstausch können Sie andere Boni beantragen, falls Sie frühzeitig eine Heizung einbauen, die nach dem GEG erlaubt ist, oder in Abhängigkeit vom Haushaltseinkommen.
Sie möchten ein Haus bauen? Möchten Sie wissen welche Anlagentechnik die richtige für Sie ist? Um gleich am Anfang die richtige Entscheidung zu treffen, beraten wir Sie mit Architekten und Fachingenieuren bei der Umsetzung. Die nötigen Anträge werden von uns ausgefüllt und eingereicht.
Sie möchten ein Haus kaufen und/oder sanieren? Möchten Sie wissen welche Anlagentechnik die richtige für Sie ist? Um gleich am Anfang die richtige Entscheidung zu treffen, beraten wir Sie gern. Sanierungsmaßnahmen werden häufig vom Staat gefördert. Ob ihre Sanierung gefördert wird klären wir für Sie. Die nötigen Anträge werden von uns ausgefüllt und eingereicht.
Ist Ihre Heizung richtig eingestellt? Werden alle Ihre Heizkörper gleichmäßig warm? 90% aller Heizungsanlagen in Deutschland arbeiten nicht energieeffizient und sollten optimiert werden. Durch einen hydraulischer Abgleich werden alle Heizkörper gleichmäßig mit der gewünschten Leistung versorgt. Dieser Abgleich führt zu einer Einsparung von Pumpenleistung und somit zu geringeren Heizkosten. Durch einen hydraulischen Abgleich werden in der Regel bis zu 20% Energie eingespart.
Einzelmaßnahmen der Optimierung können durch die KfW gefördert werden. Wir beraten Sie gern und helfen Ihnen bei der Durchführung eines hydraulischen Abgleichs und der Optimierung ihrer Heizungsanlage.
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